Transportfirma Böhm ist sicher und sparsam unterwegs

HAZ 12.10.20 (Fotos und Text: Frank Walter)

So konsequent nutzt kaum ein Transportunternehmen die aktuelle Sicherheitstechnik: CDU-Vertreter aus der Region Hannover haben sich bei der Güterverkehrs GmbH Böhm in Langenhagen-Godshorn umgesehen.

Für Marcus Böhm steht fest: „Wenn ich so nur einen Unfall vermeiden kann, dann hat es sich schon gelohnt.“ Der Juniorchef der gleichnamigen Güterverkehrs GmbH sagte das mit Blick auf die Fahrsicherheitssysteme, die in den Fahrzeugen des Fuhrparks verbaut sind. Und weil das Unternehmen an der Ziegeleistraße in Godshorn bei deren Einsatz als vorbildlich gilt, hat sich dort nun die Regions-CDU umgeguckt.

Corona bringt Umsatzminus von 15 Prozent

Das mittelständische Transportunternehmen Böhmbeschäftigt rund 160 Mitarbeiter in Langenhagen und Bad Dürrenberg bei Leipzig. Daimler und Porsche sind wichtige Kunden. Im Corona-Knick der Automobilindustrie bedeutete das Böhm zufolge einen Umsatzeinbruch um rund 15 Prozent – und Kurzarbeit von April bis Juli.

Während dies in der Branche keine Besonderheit darstellt, ist es die Böhmsche Fahrzeugflotte schon. Jeder der rund 100 Lastwagen, ganz überwiegend vom Typ Mercedes Actros, wird nur für drei Jahre geleast und dann ausgetauscht. „So sind wir für Mercedes Nutzfahrzeuge einer der wichtigsten Abnehmer“, erläuterte der Juniorchef seinen Besuchern vom Arbeitskreis Verkehr der CDU-Fraktion in der Regionsversammlung, verstärkt um Godshorns Ortsbürgermeisterin Ute Biehlmann-Sprung.

Durchschnittsverbrauch liegt um vier Liter niedriger

Seit Längerem beschafft das Unternehmen nur noch Fahrzeuge mit Abbiegeassistenzsystemen, die den toten Winkel neben den 40-Tonnern einsehbar machen. In der neuesten Generation sind auch Notbremsassistenzsysteme integriert. Ob manche Fahrer diese nicht abschalten würden, wollte der Burgwedeler CDU-Abgeordnete Rainer Fredermann wissen. „In den Schulungen mahnen wir die Fahrer, sie nicht abzuschalten“, entgegnete der Böhm-Sicherheitsbeauftragte Andreas Kiel. Und wenn ein Fahrer doch einmal eines der Assistenzsysteme ausschalte, dann erhalte die Firma automatisiert eine Nachricht darüber. 

Erinnerungsfoto mit Brummi: CDU-Politiker und Mitarbeiter der Firma Böhm. 

Kiel ist im Unternehmen außer für das Fahrtraining auch für die Fahrzeugtelematik zuständig. So behält er unter anderem die Einhaltung der Ruhezeiten, aber auch den Spritverbrauch der Lastwagen im Blick. Schulungen zum wirtschaftlichen Fahren sorgen dafür, dass Böhm-Lastwagen pro 100 Kilometer rund vier Liter Diesel weniger verbrauchen als Mercedes Actros im deutschlandweiten Vergleich. „Die Spritkosten sind in unserem Gewerbe ein riesiger Faktor. Bei vier Litern weniger können wir unsere Preise anders kalkulieren“, erläuterte Böhm den wirtschaftlichen Nutzen.

„Zusätzliche Lebensversicherung für unsere Fahrer“

Die Preise der Assistenzsysteme, zu denen mittlerweile auch die Rückraumüberwachung an fast allen Aufliegern gehört, fallen da weit geringer ins Gewicht. Bei den Abbiegeassistenten mit Kosten von 2000 bis 2500 Euro pro Stück seien das nur ein paar Euro mehr in der monatlichen Leasingrate, berichtete Böhm seinen interessierten Gästen. Während die Abbiegeassistenten andere Verkehrsteilnehmer schützten, komme das Notbremssystem unmittelbar den eigenen Mitarbeitern zugute. „Das Assistenzsystem ist eine zusätzliche Lebensversicherung für unsere Fahrer“, so Böhm.